Cuna - 1990


Sie leben auf 50 von 400 Inseln im Golf von Panama. Wir fuhren mit einem Boot von Insel zu Insel und übernachteten in den Hütten der Cuna mit unseren Hängematten. Bevor wir eine Insel betreten durften, musste erst der Häuptling die Einwilligung dazu geben, auch darüber ob wir auf der Insel übernachten durften. Zum Essen gab es von morgens bis abends nur Hummer, verschieden zubereitet. Recht eintönig und dazu nur die Möglichkeit sich mit Meerwasser zu waschen. Natürlich besuchten wir nicht die Touristeninseln und daher bekamen wir einen Einblick ins Leben der Cuna, sahen den Tagesablauf und verschiedene Feierlichkeiten sowie den Schamanen in Aktion. Wir besuchten auch unbewohnte Inseln mit traumhaften, feinen, weißen Sandstränden und erlebten eine sehenswerte Unterwasserwelt. Die Tracht der Frauen ist besonders schön und wird MOLA genannt. Verschiedenfärbige Stoffschichten werden in einem komplizierten Verfahren übereinander appliziert.



Tagebucheintragung: Dienstag, 27.3.

Nach dem Frühstück auf eine unbewohnte Insel gefahren. Zuerst die Pelikane beim Fischen zugesehen, dann geschnorchelt. Plötzlich sah ich einen Schwarm von Tausenden, kleinen Fischen. Ich tauchte auf, holte tief Luft und versuchte durch diese Wand aus Fischen durchzutauchen. Diese wichen zwar zurück, blieben aber in Reichweite und umhüllten mich zur Gänze. Die Sonnenstrahlen spiegelten sich in den Schuppen, denn alle Fische machten gleichzeitig dieselben Schwimmbewegungen und es war Richtung Meeresboden heller als Richtung Oberfläche. So schwebte ich in Mitten dieser Fische und wusste für kurze Zeit nicht wo oben und unten ist. Jedenfalls tauchte ich irgendwann wieder auf und schwamm sofort ans Ufer, weil eines war mir klar - so etwas erlebt man nur einmal.

Josef