Äthiopien - Semien Mountains 2013


In dieser grandiosen Gebirgslandschaft mit vielen Hochebenen und Schluchten, auch das Dach Afrikas genannt, wanderten wir in Höhen von 3000 – 4400 m. Unsere Ausrüstung wurde von Maultieren transportiert. Da wir schon vorher in Höhen bis 3000 m unterwegs waren, war die Höhe hier kein Problem. Die Temperaturen schon eher, denn am Tag brannte die Sonne vom Himmel, die Nacht im Zelt verbrachten wir bei Minustemperaturen. Mehrmals trafen wir auf Gruppen von Dscheladas (Blutbrustpaviane). Aber auch die edemische afrikanische alpine Flora war mehr als beeindruckend. Erika mit Riesenwuchs (Baumheide) voll behangen mit Bartflechten, Wacholder und vor allem die Riesenlobelien, für mich wie eine Märchenlandschaft. Wir wanderten auch durch Dörfer und lernten Menschen kennen, die in dieser unwirtlichen Gegen bis auf 3500 m Getreide anbauten.



Tagebucheintragung:

Gut geschlafen, am Morgen wieder saukalt. Beim Frühstück reichlich gegessen und viel getrunken. Ich war voller Vorfreude, fast ein wenig aufgeregt, den heute steht der Gipfel Mr. Bhavit mit 4430 m auf dem Programm. Zuerst Anmarsch mit leichter Steigung. Wir sind langsam unterwegs und haben mehrmals Trinkpausen eingelegt. Dann begann ein steiler Aufstieg und da es einen Weg gab, konnte man sich nicht mehr verirren. Daher war es möglich, dass ich mit 3 weiteren Wanderern dem Guide vorausmarschiert bin, mit vollem Tempo. Das Erreichen des Gipfels war für mich mit einem euphorischen Glücksgefühl verbunden, denn ich konnte mit dem schnellen Tempo dieser Jungen durchtrainierten Wanderer mithalten. Am Gipfel gab es einen fantastischen Ausblick auf diese faszinierende Landschaft, der fast entlos schien. Wir sahen die Gipfel, die wir vor 2 Tagen erreicht hatten und wo wir überall gewandert sind. Wir warteten ziemlich lange auf den Rest der Gruppe, verweilten noch einige Zeit am Gipfel, der Abstieg dann unspektakulär. Am Abend marschierte eine Gruppe Dscheladas durch unser Zeltlager.

Josef