Nach drei Tagen auf Feuerland, wo wir im Tal Tierra Mayor und im Nationalpark Terra del Fuego wanderten (teilweise im Schnee, über Hochmoore und Schwingrasen - alles recht schlammig) begann unser Trekking im Gebiet des Fitz Roy und Cerro Torre. Hier lernten wir das Patagonienwetter kennen, Stürme bis 100 km/h mit Schnee und Regen und gleich darauf wieder Sonnenschein.
Tagebucheintragung, Sonntag, 16.11.:
Josef
VIEDMA-GLETSCHER: Ich war erstmals auf Steigeisen unterwegs. Für mich ein weiterer Höhepunkt der Reise. Gehen auf Steigeisen war kein Problem. Es gab einen leicht auf- und absteigenden Teil und dann einen gewaltigen zerklüfteten Teil - eine eisige Urlandschaft. Riesige tiefe Spalten und aufgetürmte Eisberge, es war auch möglich in einige Spalten zu steigen - ein leichtes Knarren und Krachen begleitete uns. Wir sahen ein wunderbares Farbspiel weiß - blau. Ein intensives, schwer beschreibbares Blau leuchtete uns aus vielen Spalten entgegen. Wir gingen auch durch einen Eistunnel - Wasser tropfte hinunter, eine tolle Stimmung.
Alles geht einmal zu Ende. Am späten Nachmittag gab es einen Kaffeelikör on the rocks mit 1000-jährigem Gletschereis, das unsere Bergführer mit dem Pickel herausschlugen.
Josef Tschiggerl - Trekking / Patagonien