Tunesien - Kamelkarawane 2006


Die aufregende Reise in die Wüste begann in der Stadt Douz wo wir mit mehreren Toyota-Allradautos ca. 100km in Richtung Treffpunkt, also Süden, fuhren. Nachdem wir hohe Sanddünen überquert haben kamen wir zum ersten Ziel dieser erlebnisreichen Anreise. Wir trafen uns beim Tafelberg Tembaine inmitten der tunesischen Sahara mit unseren Beduinenführern.
Jeder einzelne dieser Beduinenführer hatte 2-3 Kamele und im Schluss umfasste unsere gesamte Karawane 17 Kamele. Die Reitkamele mussten neben unserem Körpergewicht auch Lasten aufnehmen, wie zum Beispiel: Essen, Wasser und Ausrüstung für unsere anstrengende Tour. Die Route führte weiter nach Süden zu einer für Menschen ungenießbaren Thermalquelle (Lac Houdate) und auf einer anderen Strecke wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem Tafelberg Tembaine.
Der Tagesablauf startete mit einem Frühstück, nebenbei wurden die Kamele eingefangen und auch gefüttert. Ich hab meinem Beduinenführer geholfen die Kamele zu bepacken und nachdem alles erledigt war setzte sich die Karawane wieder in Bewegung. Im Verlauf der Reise ritt ich die meiste Zeit aber ab und zu ging ich auch neben her vor allem bei der Überquerung hoher Sanddünen wo alle von den Kamelen absteigen mussten.
Zu Mittag gab es eine längere Rast wegen der großen Hitze, dazu setzten wir uns unter den Schatten und ruhten uns aus, auch den Kamelen wurden für diese Zeit die Lasten abgenommen bis es am Nachmittag wieder hieß weiterzuziehen in die Wüste. Jeden Tag wurde für die gesamte Gruppe dreimal frisches Fladenbrot im Sand gebacken.
Der Tag endete indem die Kamele freigelassen, wir uns um das Lagerfeuer zusammensetzten um ein warmes Essen zu uns zu nehmen und den Tag mit gelassenen Gesprächen ausklingen zu lassen. Abseits der Gruppe verarbeitete ich die Erlebnisse des Tages bei meinem Schlafplatz direkt unter den Sternen.



Tagebucheintragung, Dienstag 17.10.:

Gestern Abend bin ich schon früh in meinen Schlafsack gekrochen und habe noch einige Zeit den unbeschreiblichen Sternenhimmel beobachtet. Ich sah auch viele Sternschnuppen und die Milchstraße leuchtete besonders hell. Vom Lagerfeuer her hörte ich die Beduinen singen und musizieren. Eine Tolle Stimmung vorm Einschlafen.
Vormittags sind wir 3 ½ Std. am Kamel langsam dahingeschauckelt und dabei die Wüste intensiv erlebt. Nach der Mittagsrast hatte ich ein großes Erfolgserlebnis. Ich fing mein Kamel Beduin ein und marschierte zum Lagerplatz wo die Lasten abgelegt waren. Beduin folgte meinen Befehlen und legte sich daneben nieder wo ich es zusammen mit dem Beduinen Fati wieder bepackte. Am Nachmittag ritt ich am Kamel und erlebte die Wüste bei sinkender Sonne und länger werdenden Schatten und langsam verfärbten sich auch die Sanddünen wieder. Abend wie immer.

Josef