Tansania - Mt. Meru und Kilimanjaro 2016


Für mich schien der Kilimanjaro abgehakt aber mit 65 Jahren wollte ich es dann doch wissen. Ich buchte eine Gruppenreise bei welcher neben dem Kilimanjaro auch der Mt. Meru - zur besseren Akklimatisierung - dabei war.
Nach zwei Tagen Aufstieg standen wir am Nachmittag am Gipfel des „kleinen Meru“ (3800m) und nach dem Abstieg und nach kurzem Schlaf starteten wir um 01:00 Uhr auf den Mt. Meru (4.563m), für mich ein fast schwererer Aufstieg als auf den Kilimanjaro. Sonnenaufgang am Gipfel mit tollen Emotionen, danach wieder Abstieg.

Ohne Ruhetag ging es über die Machame-Route auf den Kilimanjaro. Alle Übernachtungen waren im Zelt. Besonders eindrucksvoll waren die verschiedenen Vegetationszonen: Regenwald, Heideland, Felsen und am Gipfel die Eiszone. Aber auch der Senecienwald und danach die 250m hohe Barrancowand bleiben unvergesslich. Unser Gipfelsturm startete um 00:30 Uhr vom Barafucamp (4650m) und um 07:35 Uhr erreichte unsere Gruppe den Uhuru-Peak mit 5895m. Der Abstieg erfolgte über die Mweka-Route.
Insgesamt waren wir zehn Tage ohne Ruhetag unterwegs.


Aufstieg durch den Regenwald Aufstieg durch den Regenwald ... es wird felsig ... Gipfel kommt näher Gipfel kommt näher Barranco-Wand Senecienwald in der Wand dem Gipfel ganz nah Start um 00:30Uhr vor Uhuru-Peak Gletscher Uhuru-Peak Uhuru-Peak unsere Gruppe mit Helfern

Tagebucheintragung:

Gipfeltag – Überraschend gut, aber nur kurz geschlafen. Start der Gipfelbesteigung war um 00:30 Uhr, vorher noch viel getrunken und sehr warm angezogen. Unsere Gruppe startete etwas später und wir sahen den Weg vor uns, durch die zahllosen Stirnlampen, hell erleuchtet. Mir war klar, jetzt dauert es an die sieben Stunden bis zum Gipfel - immer auf die Uhr schauen oder voraus auf den Berg hilft nichts. Ich konzentrierte mich nur auf das Gehen – einen Fuß vor den anderen – so wenig Kraftaufwand wie möglich und in den Pausen viel trinken.
Am Ende des Aufstiegs wurden die ersten Gruppen überholt.
Wir waren alle gut drauf. Dann kam es zu einem Stau und es ging nur mehr sehr langsam aufwärts. Allerdings merkte ich kaum noch eine Anstrengung. Dann der Stella-Point, Emotion pur und die letzten 120 Höhenmeter bis zum Gipfel (Uhuru-Peak) waren fast ein Spaziergang. Am Gipfel, dem höchsten Punkt Afrikas, gab es bei mir schon Freudentränen. Es war der Lohn für regelmäßiges intensives Training. Mit 65 Jahren solch einen Gipfel zu erreichen macht schon sehr glücklich, noch dazu wenn es wie bei uns, die gesamte Gruppe schafft. Wolken flogen über den Gipfel, leichter Schneeschauer, dazwischen sahen wir auch mal den Gletscher.
Inklusive Abstieg hatten wir an diesem Tag eine reine Gehzeit von ca. 15 Stunden – dazu kam noch eine Mittagspause.
Höhenmeter:
Start: 4650m
Stella Point: 5770m
Uhuru-Peak: 5895m
Abstieg auf 3100m.

Josef