Äthiopien - Danakil Wüste 2013


Für mich ist diese vulkanisch aktivste Gegend der Erde, bis zu 160 m unter dem Meeresspiegel, das Tor zur Hölle, auch auf Grund der hohen Temperaturen bis zu 50 Grad Celisius. Hier, eine Verlängerung des afrikanischen Grabenbruchs, trennt sich ein Teil vom afrikanischen Festland. Wir fuhren auf einem ausgetrockneten Salzsee zum Vulkan Dallol und stiegen in den Krater. Es war eine der bizarrsten Landschaften, die ich je gesehen habe: Schwefelquellen; Schwefelterrassen, überall zischte und kochte es. Auch die extremen Farbunterschiede weiß, leuchtend gelb vom Schwefel, dazwischen Eisenablagerung in den verschiedenen Brauntönen. Die Luft kaum atembar. Nach dem Abstieg wanderten wir durch eine Salzcanyon, hier wurden Salzschichten des ausgetrockneten Sees von unterirdischen Vulkanen zu Bergen und Schluchten geformt. Vorbei an brodelnten Seen und dampfenden und zischenden Spalten ging es zu den Salzstemmern. Hier wird das Salz gebrochen, in Platten geschlagen und von hunderten Kamelen mit einzelnen Karawanen abtransportiert. Der Höhepunkt in der Danakil war der aktive Vulkan Erta Ale mit seinem Lavasee.
Bei den Salzstemmern



Tagebucheintragung:

Heute fuhren wir zum Vulkan Erta Ale vorbei an Afar-Dörfern. Zuerst durch Sand, die letzten 10 km ging es auf erstarrten Lavafeldern im schritttempo voran. Am Vulkan angekommen warteten wir wegen der Hitze den Sonnenuntergang ab. Dann marschierten wir auf den Vulkan (ca 12 km, 400 m Höhenunterschied), wo wir im Finstern ankamen. Von Weitem sahen wir rötlichen Nebel über den Krater, sehr gespenstig. Ich wollte sofort los, aber zuerst gab es ein Abendessen. Dann stiegen wir in den Krater hinab und blickten in den Lavasee. Es folgte ein unvergessliches Schauspiel. Rotglühende Lava, an manchen Stellen kochend und hohe Wellen erzeugend, dann wieder explosionsartige Entladungen, Lava spritzte dabei in große Höhen wie bei einem Feuerwerk. An anderen Stellen wurde rotglühende zähe Masse an den Rand des Kraters geworden und kühlte langsam ab. Auch rotglühende Blasen waren an der Oberfläche zu sehen. Natürlich war ich sehr beeindruckt, auch die Hitze aus dem Krater tat ihr übriges. Über 1 Stunde erlebten wir dieses Schauspiel, dann stiegen wir wieder aus den Krater und gingen zum Vulkanrand wo wir geschützt von einer Steinmauer die Nacht im Freien verbrachten. Obwohl ich sehr müde war konnte ich lang nicht einschlafen.

Josef